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"Der Russland Ratgeber"   "Russische Frauen"   

Interview:

Testen Sie ihre interkulturelle Sensibilität für Russland!


Frage 1: Komplimente am Verhandlungstisch

 Frau Schneider kommt nach Russland, um wichtige Verhandlungen mit einem russischen Geschäftsführer Herrn Presnjakow zu führen. Herr Presnjakow – ein Mann um die 60 – begrüßt Frau Schneider herzlich mit einem breiten Lächeln und macht Komplimente zu ihrem jungen Alter und attraktiven Aussehen. Wie sind die Komplimente von Herrn Presnjakow zu interpretieren?


 Der Russe nimmt Frau Schneider nicht ernst, weil sie eine Frau ist.

 Galanterie gehört zu den Gepflogenheiten der russischen Kultur. Herr Presnjakow wollte auf dieser Weise die Atmosphäre lockern.


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Frage 2: Ein schwieriger Kunde

 Ein Industriekunde möchte seine Produkte auf dem deutschen Markt vertreiben. Obwohl das Produkt als solches konkurrenzfähig ist, lassen die Qualität der Werbeprospekte, die Übersetzung ins Englische und das Grafikdesign zu wünschen übrig. Der Kunde hat bei diesen Aspekten einfach gespart, weil es in Russland keine Rolle spielt. Sein deutscher Geschäftspartner sagt ihm klipp und klar die Wahrheit: So hat er in Westeuropa keine Chance. Doch der Russe reagiert aggressiv, weil...


 Man unterscheidet in Russland nicht zwischen Person und Sache, deswegen wird jegliche Kritik, vor allem eine direkte, persönlich genommen. Hier hätte der Deutsche mehr Geschick anwenden müssen.

 Der Kunde ist beratungsresistent und arrogant.


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Frage 3: Ein Anruf zuhause

 Herr Bauer ist erst seit einigen Monaten in Moskau, er leitet eine Repräsentanz. Nach einem langen Arbeitstag und mehreren Stunden im Stau, kommt er erst um 21:00 Uhr nach Hause und möchte sich entspannen, doch um 21:30 Uhr bekommt er einen Anruf von einem russischen Geschäftsmann, der mit ihm eine wichtige Angelegenheit besprechen möchte. Wie soll sich Herr Bauer verhalten?


 Der Russe verhält sich unhöflich, Herr Bauer soll ihn bitten, ihn morgen im Büro zu erreichen.

 Wegen einer geschäftlichen Angelegenheit jemand zuhause anzurufen ist in Russland völlig normal. Man schaltet nicht automatisch nach 18:00 Uhr ab und ist sofort eine Privatperson.


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Frage 4: Stockende Verhandlungen

 In deutsch-russischen Verhandlungen herrscht eine angespannte Stimmung. Die Deutschen haben erwartet, dass ihnen die laut Protokoll zugesagten Unterlagen und Informationen zur Verfügung gestellt werden. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die Russen sind ihrerseits gereizt und behaupten, die Deutschen haben sämtliche Informationen von ihnen längst erhalten – mündlich oder schriftlich. Anscheinend haben sie das aber nicht registriert. Die Deutschen bestehen aber weiter auf der Erfüllung des Protokolls – Punkt für Punkt. Die Russen sind verärgert: jetzt müssen sie alles wieder zusammenstellen und erneut weiterleiten. Warum haben die Russen das Protokoll missachtet?


 Die Russen sind schlicht und ergreifend unprofessionell. Sie haben keine Ahnung von wirtschaftlichen Abläufen und können nicht vernünftig verhandeln.

 In Russland tauscht man Informationen oft auf informellen Ebenen, unsystematisch und "nebenbei". In Deutschland dagegen werden für viele Abläufe formelle Informationskanäle eingerichtet. Deswegen haben die Deutschen die ihnen gegebenen Informationen tatsächlich nicht richtig registriert.


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Frage 5: Eine unpassende Einladung

 Bevor zwischen einem deutschen und einem russischen Konzern ein für beide Seiten lukrativer Vertrag unterschrieben werden kann, finden unzählige Verhandlungen und Besprechungen statt. Irgendwann bei einem Abendessen erwähnt ein russischer Top-Manager, die deutsche Delegation soll doch im Winter nach Russland kommen – man würde eine echte russische Jagd organisieren. Die deutschen Manager hören seinen langen Erzählungen über die Schönheit des russischen Waldes im Winter usw. höflich zu und sagen beiläufig, dass es natürlich ein richtiges Erlebnis für sie wäre, ohne jedoch ernsthaft daran zu denken, die Geschichte als offizielle Einladung anzunehmen. Umso größer ist die Überraschung des Vorstandes des deutschen Unternehmens, als er im Dezember ein Anruf aus Nowgorod bekommt: man habe alles für die Jagd im Januar vorbereitet. Wie soll der Vorstand reagieren?


 Der Vorstand soll mit einer kleinen Gruppe Top-Manager hinfahren. Das ist die beste Möglichkeit, den lukrativen Vertrag unter Dach und Fach zu bekommen.

 Er soll sich höflich bedanken und absagen. So schnell kann eine Vergnügungsreise nach Russland nicht zwischen viele richtig wichtige Termine geschoben werden.


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Frage 6: Ein russischer Lokalpolitiker

 Herr Groß ist in der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer in Moskau tätig. Bei einem Empfang erzählt er über eine komplizierte Vertragsangelegenheit, die schon seit einem Jahr stockt. Daraufhin gibt ihm ein Moskauer Lokalpolitiker seine Visitenkarte, und sagt, sie sollen sich später darüber unterhalten, es ließe sich bestimmt da was machen. Wie soll sich Herr Groß jetzt verhalten?


 Ohne Beziehungen kann man in Russland kaum Geschäfte machen. Er soll auf diesen Vorschlag unbedingt eingehen.

 Es handelt sich bestimmt um einen Korruptionsfall. Finger weg davon!


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Frage 7: Ein Tränenausbruch

 Frau Löffler ist die Verwaltungsleiterin in einer großen deutschen Anwaltskanzlei in Petersburg. Nach dem Olga, ein Empfangsmädchen, den ganzen Tag mit mürrischem Gesicht umherläuft, ihre Arbeit nicht erledigt und zu den Kunden unfreundlich ist, spricht Frau Löffler sie darauf an. Plötzlich bricht Olga in Tränen aus und sagt, ihre Mutter musste heute ins Krankenhaus, ob Frau Löffler nicht dafür Verständnis hätte. Hätte Frau Löffler wirklich mehr Verständnis zeigen sollen?


 Frau Löffler hat Recht, die Russen haben keine Disziplin und müssen noch viel lernen.

 Die Russen unterscheiden nicht zwischen Beruflichen und Privatem, sie nehmen ihre Arbeit mit nach Hause und das Private ins Büro. Private Schwierigkeiten können ein Grund für schlechte Laune im Büro sein.


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Frage 8: Ein Picknick

 Herr Schneider kommt wegen wichtigen Verhandlungen nach Krasnodar. Doch statt ihn sofort vom Flughafen zum Verhandlungsort oder zumindest zum Hotel zu fahren, biegt der Fahrer plötzlich in ein Wäldchen ein. Ein üppiges Picknick ist gedeckt, seine russischen Geschäftspartner begrüßen ihn freudig und wollen die künftigen Geschäfte begießen. Wie soll sich Herr Schneider verhalten?


 Herr Schneider soll sich bedanken und sagen, dass man in Deutschland zuerst einen Vertrag unterschreibt, und erst dann feiert.

 Beziehungen sind das "A und O" bei Geschäftemachen in Russland. Das Verhalten der Russen ist zwar für einen Deutschen ungewöhnlich, doch Herr Schneider soll sich darauf einlassen.


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Frage 9: Feier am Arbeitsplatz

 Frau Hoffmann ist Abteilungsleiterin einer deutschen Repräsentanz in Moskau. Eines Tages kommt sie zur Arbeit und glaubt ihren Augen nicht. Mitte im Büro ist ein Tisch mit Kuchen und Pralinen aufgedeckt – ein russischer Kollege hat Geburtstag. Im Laufe des ganzen Arbeitstages kommen russische Mitarbeiter, um zu gratulieren. An Arbeit ist überhaupt nicht mehr zu denken. Frau Hoffmann wird ständig von ihren russischen Kollegen gefragt, ob sie sich nicht zu der Gruppe für eine Tasse Tee setzen möchte. Wie erklären Sie das Verhalten der Russen?


 Eine Geburtstagfeier am Arbeitsplatz gehört einfach dazu, Frau Hoffmann hätte daran denken sollen, als erste dem Geburtstagskind gratulieren und ein Stück Kuchen mitessen müssen.

 Eigentlich hätte sie als Chefin eine Geburtstagfeier organisiert müssen. Das ist in Russland üblich.


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Frage 10: Ein störender Anruf

 Herr Janke erhält einen Anruf von seinem russischen Geschäftspartner, der ihm mitteilt, dass er in Deutschland ist und ihn spontan besuchen möchte. Herr Janke ist aber heute ziemlich im Stress und hat keine Zeit für Wladimir, außerdem fährt er sowieso in vier Wochen nach Moskau. Was hätte der Russe eigentlich erwartet?


 Sich Zeit für Geschäftspartner nehmen, seine Zeit locker planen und Prioritäten setzten – so arbeitet man in Russland. Deswegen hat Wladimir erwartet, dass Herr Janke spontan reagiert und sich mit ihm trifft.

 Dem Russen war nicht klar, dass Herr Janke nicht mal eben so seine Pläne ändern kann, nur weil er ihn anruft.


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Frage 11: Schlange vor der Cheftür

 Herr Schnee ist Geschäftsführer eines deutschen Unternehmens in Russland. Jeden Tag kommen mehrere Mitarbeiter zu ihm und suchen bei ihm Lösungen für ihre Probleme. Doch eigentlich haben die Mitarbeiter immer selber eine Lösung, wollen aber unbedingt seine Meinung einholen. Herr Schnee ärgert sich über das Verhalten der Russen. Warum verhalten sich die russischen Mitarbeiter so?


 Die russischen Mitarbeiter warten nur auf eine Rückversicherung ihres Chefs, damit sie nicht alleine die Verantwortung tragen.

 So geben sie ihrem Chef zu verstehen, dass sie sich mehr Interesse für ihre Arbeit wünschen.


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